Ein Hauch Starlight Express wehte über das BUGA-Gelände auf dem Erfurter Petersberg. Bei 30 Grad Hitze dürften die Transformer-Hummel Bumblebee und Space Girl in ihren Kostümen ganz schön ins Schwitzen geraten sein. Die beiden scheinen einem Superhelden-Film entsprungen zu sein und sind den Besuchern der Gartenschau sogleich aufgefallen. Ein Selfie mit einem Transformer gibt es auch nicht alle Tage. Die Darsteller gehören zum Skaramouche Theater, das 1989 in Brasilien gegründet worden ist und seit 1992 in Deutschland spielt. Das Theater stellt seine Kostüme selber her und bietet Vorstellungen aus verschiedenen fantasievollen Themenwelten, sei es brasilianischer oder venezianischer Karneval, Kostüme des Barock oder Rokoko, Märchen- oder Fantasiewelten.
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Eine knallgelbe Sonne hat den trüben BUGA-Tag auf dem Erfurter Petersberg erhellt und ein Leuchten in die Augen der Besucher gezaubert. Umgeben von dezenten Klängen erkundete Sol in Begleitung der grünen Quaternio und der roten Tri das Ausstellungsgelände. Die Figuren symbolisieren geometrische Formen: Kreis, Dreieck und Quadrat. Die Theatergruppe Art Tremondo stammt aus Hannover und präsentierte ihr Programm Digaudi. Auf Stelzen wateten die drei Darstellerinnen lächelnd durch das Publikum und wirkten allein durch ihre fantastische Erscheinung und freundlichen Gesten. Diese ruhige und unaufdringliche Darbietung kam ohne gesprochenes Wort aus und beeindruckte gerade deshalb. Inspiriert ist das farbenfrohe Schauspiel von den ebenso bunten Bauten des spanischen Architekten Antoni Gaudí.
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Ein dicker Brummer schwirrt dieser Tage durch Erfurts Lüfte. Schon von weitem ist das tiefe Brummen des Luftschiffs zu hören. Das Prallluftschiff namens Theo wirbt mit der Aufschrift „Erfurt erleben“ und „Erfurt erblüht“ für die Stadt und die Bundesgartenschau. Nur wenige Fluggäste hatten das Glück, eines der 400 Euro teuren Tickets für einen Rundflug über die Stadt zu ergattern. Mit einer durchschnittlichen Flughöhe von 300 Metern bietet die Fluggastkabine unterhalb der Luftschiffhülle einzigartige Ausblicke auf die Altstadt. Gleichwohl ist das ungewöhnliche Flugobjekt auch vom Boden aus ein besonderer Hingucker.
Das zigarrenförmige Luftschiff ist kein Zeppelin. Anders als Zeppeline hat das Prallluftschiff kein inneres starres Gerüst, das die Hülle stützt und formt. Die Form ihrer Hülle entsteht durch Überdruck. Die Schiffshülle ist mit Helium als Traggas gefüllt. Theo ist 60 Meter lang und schwebt mit durchschnittlich 50 km/h durch die Lüfte. Die Flugkabine bietet Platz für einen Piloten und sechs Passagiere. Seinen Heimathafen hat das Luftschiff in Mülheim an der Ruhr, es gehört der WDL Luftschiffgesellschaft.
Das Luftschiff zieht in Kreisen über die Altstadt und den Petersberg, an dessen Hang jetzt Sommerblumen blühen. Die Spitzen der Severi Kirche überragt das Luftschiff nur um wenige Meter, und so gehört Theo nach dem Überflug der Air Force One im Jahr 2009 zu den auffälligsten Flugobjekten über dem Erfurter Domberg.
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Gut einen Monat nach Eröffnung der BUGA in Erfurt kommt die Gartenschau in Schwung und zählt mehr Gäste. Zu Pfingsten ist der 100.000 Besucher begrüßt worden. Es muss derzeit kein negativer Corona-Test mehr vorgewiesen werden und online kein spezielles Zugangsticket gebucht werden. Eintrittskarten werden fortan auch an den Tageskassen an den Eingängen des BUGA-Geländes verkauft. Die Blüte kommt ebenfalls langsam in Schwung, mit einer Ausnahme: Die Tulpen am Petersberg sind verblüht und lassen den Hügel wenig einladend aussehen.
Zu Beginn der BUGA im April blühte der Petersberghang noch üppig mit gelben und roten Tulpen. Einen Eindruck der leuchtenden Blüten vermittelt mein Beitrag Da ist sie: Die BUGA Erfurt. Die abgeblühten Reste der Pracht sehen wie Unkraut aus.
Die großen bepflanzten Holzbuchstaben, die das Wort ERFURT bilden, animieren zu kreativen Fotoaufnahmen. Auf dem Bergplateau hingegen blühen noch einige Tulpen in weiß und gelb-orange.
Im Festungsgraben blüht jetzt der Färberwaid sattgelb. Aus der Pflanze lässt sich ein schönes Blau zum Färben von Stoffen gewinnen. Auch Salat, Möhren, Pastinaken und die berühmten Puffbohnen, die den Erfurtern ihren Spitznamen eingebracht haben, wachsen hier heran.
Die zarten blauen Blüten des Staudenlein (Linum Perenne) wehen im Wind. Ein paar letzte prächtige Tulpen blühen noch im Festungsgraben in changierenden Rottönen.
Neu hinzugekommen ist eine Ausstellung mit Skulpturen des Thüringer Künstlers Volkmar Kühn. Die lebens- und überlebensgroßen Bronzefiguren zeichnen sich besonders durch ihre langen und schlanken Glieder aus. Skulpturen von Kühn finden sich auch im öffentlichen Raum Erfurts, zum Beispiel die Figurengruppe vor dem Thüringenhaus am Juri-Gagarin-Ring / Wallstraße.
Eine Blütensinfonie in rot-weiß und lila, in der die zweifarbigen Tulpen den Takt vorgeben.
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Die BUGA in Erfurt ist am 23. April mit einem Corona-Schutzkonzept eröffnet worden. Am Eröffnungstag freuten sich insbesondere die Erfurter über einen ersten Rundgang durch den umgestalteten egapark und einen Aufstieg auf den Petersberg durch ein leuchtend gelbes Tulpenmeer. Endlich sind Park und Berg an die Einwohner ein Stückweit zurückgegeben worden, nachdem die beiden BUGA-Standorte der Umbauarbeiten wegen lange geschlossen geblieben waren.
Über den neu angelegten, mild ansteigenden, Zick-Zack-Weg und einen gläsernen Fahrstuhl ist das Petersbergplateau barrierefrei zugänglich geworden. Der Hang blüht verschwenderisch mit gelben und roten Tulpen, dazwischen verstecken sich kleine Hyazinthen.
Bis in den Bereich um die Glashütte auf der Bastion Leonhard können Besucher auch ohne BUGA-Ticket gelangen. An der Bastionsmauer geht der Blick auf Dom und Severi, und der Fahrstuhl ist von hier aus erreichbar.
Der Paradiesbaum ist ein jüdisch-arabisches Kunstprojekt. Der Baum bildet einen Olivenbaum nach und besteht aus Stahl und Kupfer. Er steht für Hoffnung und Frieden. Von oben ist der Domplatz zu sehen, und die Struktur des neuen Panoramawegs wird erkennbar. Das Blütenmeer aus gelben Tulpen hingegen scheint aus dieser Perspektive zu verschwinden.
Zwei 30 Meter lange Brücken führen zum gläsernen Fahrstuhl und nehmen sich wie ein kleiner Skywalk aus. Das Dach der unter Denkmalschutz stehenden Defensionskaserne ist zum Schutz der Besucher vor etwaig herabfallenden Ziegeln mit einem Netz umspannt worden. Das Gebäude steht seit dem Jahr 2000 leer und unsaniert da. Noch immer hat die Stadt nach verschiedenen Ideen keine abschließende Neunutzung gefunden. Zuletzt gab es Pläne, das lange Gebäude als Museum für Thüringer Ur- und Frühgeschichte zu nutzen.
Vor der Defensionskaserne plätschert ein Wasserspiel. Die Palmen und bunten Blumen vermitteln einen kleinen Hauch von Nizza. Hinter den roten Tulpen erhebt sich die Peterskirche. Die florale Verzierung des Giebels weist auf die Ausstellung zum Thema Paradiesgärten – Gartenparadiese im Inneren der Kirche hin, die derzeit noch nicht zugänglich ist.
In Klappstühlen lässt sich die Aussicht auf das Erfurter Stadtpanorama genießen. Hier zeigt sich, dass Erfurt auch den Beinamen Stadt der Türme trägt. Gemeint sind die zahlreichen Kirchtürme, doch seit Kurzem gesellen sich zwei neue moderne Türme hinzu, die im Bild rechts neben dem linken Baum zu erkennen sind. Es handelt sich um das sogenannte Wir Quartier, zwei Wohntürme am nördlichen Juri-Gagarin-Ring, die ähnlich wie die Mailänder Türme Bosco Verticale eine teilweise Fassadenbegrünung erhalten sollen.
Das waiddblaue Band ist eine Kunstinstallation, die an das Blau des Färberwaids erinnert. Vor der Defensionskaserne wandern die Besucher durch die Gartenepochen, flanieren in einem Barockgarten, dessen Hecken sicher noch etwas wachsen werden, hinüber in die gärtnerische Renaissance und durch einen Landschaftsgarten.
Zur Eröffnung der BUGA war zunächst eine von drei Rutschen freigegeben. Auf einem Teppich saust das Mädchen in den Festungsgraben hinunter, in dem die Erfurter Gartenbautradition zur Schau gestellt wird. Achtung: Auf den Rutschen sind keine mitgeführten Gegenstände erlaubt wie Handtaschen oder Fotoapparate. Schon am Eröffnungstag war die Warteschlange an der Rutsche beachtlich. Mit erheblichen Wartezeiten muss gerechnet werden.
Der Festungsgraben beginnt gerade zu blühen. Die rosa Tulpen stehen als Frühblüher jedoch schon in voller Pracht während die berühmten Erfurter Puffbohnen erst ihr grünes Köpfchen aus der Erde strecken.
Im Festungsgraben
Ein Fluss aus blauen Hyazinthen fließt den Hang herab. Zurück auf der Bastion Leonhard geht der Blick über die Gärten der Epochen zur Peterskirche.
Einladung zum Selfiemachen, aber wo hat sich die Fotografin dieser Aufnahme versteckt? Neue Perspektiven eröffnen sich als Spiegelung in der Glasfassade des neuen Besucherzentrums am Kommandantenhaus.
Das Gelände auf dem Petersberg knapp zwei Wochen vor Eröffnung der BUGA zeigt in Bildern mein Beitrag Petersberg kurz vor BUGA.
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