Ich merkte, dass ich immer weniger, immer schwächer begehrte, dass eine Art Erstarrung in mein Gefühl gekommen war, dass ich – vielleicht ist es am besten so ausgedrückt – an einer seelischen Impotenz, einer Unfähigkeit zur leidenschaftlichen Besitznahme des Lebens litt.
Aus Amok – Erzählung Phantastische Nacht, Niederschrift eines Barons, veröffentlicht von Stefan Zweig
Schlagwort: Buchstreusel
Die Bürde des Lebens
Erstens, weil ich zu dem Wissen gelangt bin, dass das Schicksal und die Bürde des Lebens für immer auf den Schultern des Menschen lasten; wenn der Versuch gemacht wird, sie abzuschütteln, so kehren sie nur mit neuem und fürchterlichem Druck zu uns zurück.
Aus Dr. Jekyll & Mr. Hyde von Robert Louis Stevenson
Allem entfliehen
Denn allem kann man entfliehen, nur sich selber nicht.
Aus Ungeduld des Herzens von Stefan Zweig
Berlingish
Als er den Film „Großstadtschmetterling“ mit der Amerikanerin Anna May Wong drehte, verständigte er sich mit ihr in einer abenteuerlichen Sprache: „Anna, look uff mir! Ick bin dein father! Und denn setzte dir down – und immer feste eat!“
Aus Grethe Weiser – Herz mit Schnauze von Hans Borgelt
Unbarmherziges Unglück
Das Unglück ist unbarmherzig, unersättlich; sein Durst unlöschbar. Wie das Fass der Danaiden hat es keinen Boden. Seine Habsucht ist grenzenlos. Kein Mensch kann sich rühmen, seinen Fängen entgangen zu sein.
Aus Gedanken eines Zweiflers von Gustave Flaubert